MESHULASH BERLIN
Meshulash
(hebr. Dreieck) wurde 1991 nach dem Pogrom Rostock, das
sich gegen ausländische Asylbewerber richtete,
gegründet. Jüdische und nicht-jüdische Künstler und
Intellektuelle aus verschiedenen Ländern (USA, Canada,
Frankreich, Ungarn, England, Israel, Deutschland,
Tschechien, ehemalige Sowjetunion) organisieren
kulturelle Aktivitäten und melden sich zu politischen
Fragestellungen zu Wort, manchmal auch mit sehr
provozierenden öffentlichen Aktionen.
1998 hat die Gruppe im Rahmen der jüdischen Kulturtage, die jährlich im
November stattfinden ein Ausstellungsprojekt organisiert: "Davka - Traditionen und Visionen
für ein jüdisches Berlin". Es war einen
Monat im Gebäude des ehemaligen Kinderheimes "Ahava" zu sehen, und
zwar Bilder, Installationen, Fotos, Hörcollagen ... und
hatte in den Medien eine große Resonanz. Dabei wurden
mit eingeladenen Künstlern Visionen jüdischen Lebens in
Berlin entworfen, die ohne falsches Pathos und
folkloristischen Touch auskamen Auch ein
Ausstellungskatalog wurde publiziert.
1999 folgte dann das Ausstellungsprojekt "das jüdische Zentrallabyrinth". Statt eines
Ausstellungskatalogs wurde dieses Mal die erste Nummer
des europäisch-jüdischen Magazins
GOLEM
präsentiert, und zwar zum Thema "jüdische
Identität in Europa heute". Die Ausstellung und das
Magazin Golem zielten auf ein Europa, das nicht bei den
Grenzen der EU aufhört. Meshulash möchten das
vielschichtige Erbe, auf welches das Judentum in ganz
Europa zurückblickt, als Ausgangspunkt betrachten, ohne
dabei die unterschiedlichen Entwicklungen in West- und
Osteuropa, oder die verschiedenen Traditionen des
aschkenasischen und sephardischen Judentums aus den Augen
zu verlieren. Die Shoa war bisher das zentrale Element im
gemeinsamen Gedächtnis des europäischen Judentums.
Mit GOLEM wurde eine Kontroverse eröffnet zu
Fragestellungen wie: Wer ist Jude? Wie könnte eine
europäisch-jüdische Identität aussehen? Welche Symbole
wollen wir ins neue Jahrtausend mitnehmen? Was ist
eigentlich jüdische Kunst?
Die jüdischen Kulturtage haben jedes Jahr ein anderes
Land und dessen jüdische Kultur im Mittelpunkt. Für das
Jahr 2000 war Italien gewählt worden. . Passend zum
Thema «Piazza Italia» beschäftigen sich 24 Künstler
mit dem italienischen Judentum abseits von Kitsch und
Folklore im Ausstellungsprojekt "paradiso@diaspora", das im Centrum Judaicum
stattfand.
Der Ausgangspunkt aller Projekte ist ein offenes und
vielfältiges Verständnis vom Jüdischsein, das
heterogenen Positionen, wie sie auch innerhalb der Gruppe
existieren, gerecht wird.
Golem - europäisch jüdisches Magazin
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