antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info
Judentum und Israel
haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

 
Sie finden hier zahlreiche Artikel aus dem 90er Jahren, d.h. aus den Anfangsjahren des WWW. Aktuellere Meldungen finden Sie im Nachrichtenarchiv unter Jüdisches Leben in Deutschland..., Antisemitismus, Rechtsextremismus..., Europa und die Welt... oder in den täglich aktuellen Nachrichten von haGalil.com...
Etliche Artikel in diesem Ordner entsprechen in Formatierung und Gestaltung nicht den heutigen Internetstandards. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

LEO BAECK (1873 - 1956)

Leo Baeck war Rabbiner und eine der großen geistigen Persönlichkeiten des liberalen deutschen Vorkriegsjudentums. Er wurde in Lissa geboren, das heute in Polen liegt. Sein Vater war der Rabbiner Samuel Baeck. Leo Baeck studierte erst am jüdisch theologischen Seminar von Breslau und ab 1894 an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Gleichzeitig war er für Philosophie eingeschrieben an der Universität von Breslau bzw. in Berlin.

Leo Baeck wirkte als Rabbiner in Oppeln, Düsseldorf und ab 1912 in Berlin. Er war Militärrabbiner im ersten Weltkrieg. 1912 begann er an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums Vorlesungen zu halten über Midrasch und Homiletik (Predigtlehre). Die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums war eine liberale Einrichtung, die Judentum in allen seinen Erscheinungen erforschen und darstellen wollte. Sie bildete auch liberale Rabbiner und Religionslehrerinnen und Religionslehrer aus.

1933 erklärte Leo Baeck, daß die „tausendjährige Geschichte" der Juden in Deutschland zu Ende gegangen sei. Während der Nazizeit war er der Leiter der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland. Er wies alle Möglichkeiten zu emigrieren und im Ausland zu lehren, zurück. Leo Baeck machte deutlich, daß er mit dem letzten Minjan von Juden in Deutschland bleiben würde, und zwar so lange wie möglich.

1943 wurde er in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort ermutigte er und half den Menschen, soweit es die Möglichkeiten dort zuließen. So wurde er zu einem „Zeugen seines Glaubens". Er überlebte und ging im Juli 1945 nach London. Leo Baeck wurde Präsident der Weltunion für Progressives Judentum (World Union for Progressive Judaism). Von 1948 bis zu seinem Tod hielt er Vorlesungen über unterschiedliche Themen zur Religionsgeschichte am Hebrew Union College in Cincinnati.

Das nach ihm benannte Leo-Baeck-Institut hat die Aufgabe, die Geschichte der Juden im deutschsprachigen Raum zu erforschen. Er war auch der erste Präsident des Institut. In London befindet sich das Leo-Baeck-College, in dem liberale Rabbiner und Rabbinerinnen ausgebildet werden.

In Berlin ist nach ihm eine Straße in Zehlendorf und ein jüdisches Altersheim benannt. Seit April 1999 ist das Gebäude der ehemaligen Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in der Tucholskystrasse 9 der Sitz des Zentralrats der Juden in Deutschland und heißt „Leo-Baeck-Haus". Auch die Redaktionsräume des Zentralorgans des Zentralrats, der 14tägig herausgegebenen Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung befinden sich dort.

 

 


DE-Titel
US-Titel


Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2008 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved