Für einige der kleineren Kinder war es schon ein Vorgeschmack auf den
Kindergarten, den sie hier ab August 2004 besuchen werden. Der Kindergarten
unter Trägerschaft des Masorti e.V. (Verein zur Förderung der Jüdischen Bildung
und des Jüdischen Lebens) richtet sich an Kinder von zwei Jahren bis zur
Einschulung und wird zweisprachig (deutsch / hebräisch) geführt.
Der Alltag wird geprägt durch das jüdische Jahr mit seinen Feiertagen. Die
Gleichberechtigung der Geschlechter bildet ein wichtiges Kriterium beim Einsatz
des Spiel- und Lernmaterials, um Rollenstereotypen im jüdischen Bereich zu
durchbrechen. Mädchen und Jungen - und das ist im deutschsprachigen Raum ein
Novum für einen jüdischen Kindergarten - werden an der religiösen Praxis
gleichberechtigt teilnehmen.
Der Kindergarten wird integrativ geführt für behinderte und nicht-behinderte
Kinder. Förderung von Eigenständigkeit und soziales Miteinander sind die
Hauptziele eines reformpädagogisch ausgerichteten Konzepts, das sich an Maria
Montessori, Pestalozzi sowie Rebeca und Mauricio Wild orientiert. Auch
Naturerfahrung wird eine wichtige Rolle spielen: Umgang mit Tieren, Waldtage,
Pflanzen und Ernten werden angeboten. Das Essen ist nicht nur koscher, sondern
biologisch-vegetarisch.
Rabbinerin Gesa Ederberg, die seit Herbst 2003 das Masorti-Lehrhaus in Berlin
leitet: "Der Kindergartenalltag wird so gestaltet, daß die jüdische Tradition
als selbstverständlich, schön und wesentlich wahrgenommen wird und die Kinder
dazu einlädt, ihre Erfahrungen in dieser Umgebung eigenständig und selbstbewußt
zu machen".
Der Kindergarten wird vom Bezirk Charlottenburg gefördert. Der Elternbeitrag
ist genauso hoch wie in den Einrichtungen des Bezirks. Für das Kindergartenjahr,
das im August 2004 beginnt, sind noch Plätze frei. Weitere Informationen und
Anfragen: info@masorti.de
Masorti-Lehrhaus, Eislebener Straße 4, 10789 Berlin (Charlottenburg)
