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Berlinale 2004:
Cold Mountain

Von Gudrun Wilhelmy

Was lernt Mann im Krieg? Mann lernt zu töten. Mann lernt zum Hinschlachten zu schweigen. Mann lernt zu sprengen, zu schießen, Mann lernt den "Feind" nicht mehr als Menschen zu sehen. Ruby, großartig in der Nebenrolle Renée Zellweger, bringt es auf den Nenner: "Die Männer sagen, dieser Krieg sei nur eine Wolke über diesem Land. Aber sie machen das Wetter! Und wenn es dann regnet, beschweren sie sich und sagen Scheiße, es regnet."

Dieser Blickwinkel des Eröffnungsfilms der Berlinale 2004 macht "Cold Montain" zu einem überaussehenswerten Film gegen Krieg, weil hier in hoher künstlerischer Qualität die Blickwinkel, Erzähl- und Sehnsuchtsstränge von Inman (überzeugend von Jude Law dargestellt) und Ada (der Nicole Kidman Gesicht und Charakter in seiner Entwicklung großartig verleiht) und immer wieder von allen Seiten die Frage aufgreift: Was macht Krieg auch mit denen, die nicht unmittelbar in Kriegshandlungen verwickelt sind?

Und dieser Film gibt Antworten, die niemand gerne hört: Er macht die Männer, die als Home Guards Deserteure jagen und brutal die Notlage allein stehender Frauen ausnutzen zu Gangstern, Verbrechern und Mördern, die sich die Farmen der Soldaten anzueignen versuchen und ebenso die unbemannten Frauen. Diese Männer terrorisieren, foltern, morden, vergewaltigen, brandschatzen in ihrem eigenen "Homeland" wie es keine Bande von Banditen besser könnte.

Und die Frauen, diese großartigen Frauen in diesem Film: Alleinstehende Mütter mit Kindern, deren Väter vor der Geburt fielen. Mütter, die ihre desertierten Söhne verstecken, die bei der Ernte helfen. Frauen, die schlicht ohne Männer sind wie Ada und Ruby. Ruby, die ihren "Krieg" schon als Kind erlebte: Geschlagen vom Vater, vernachlässigt und in den Bergen allein gelassen. Ada, die ihren Vater verliert und dann, für ein städtisches Leben geschult, sich allein auf der Farm findet ohne praktische Erfahrungen und ohne Geld. Diese beiden Frauen schaffen es gemeinsam. Ada träumt weiter von Inman und Ruby weiß ihre Gefühle für einen Mann gut zu tarnen. Aber diese Frauen schaffen alles – ohne Mann. Und deshalb sind die Fragen von Inman und Ada auch so furchtbar: Inman weiß nicht, ob er Ada noch wird lieben können, mit Zärtlichkeit, nach allen Kriegserlebnissen "mit Händen voller Blut von Männern, die ich umgebracht habe?" und Ada fragt sich "ob mein Herz wird schmelzen können? Ich habe es unter dicken Eisschichten eingefroren."

Eine Frage die sich heute wieder Männer und Frauen stellen auf der Welt und andere die noch immer eine Antwort darauf suchen. "Was hat der Krieg aus mir gemacht?"

Warum ein Kriegsfilm? Weil wir in einer Welt leben, in der die Bilder von den Kriegen die stattfinden, grünstichige Fernsehbilder und Zoomaufnahmen sind, die alles verschweigen was Krieg wirklich ausmacht. Wir sind auf Filme angewiesen, die uns die Wirklichkeit von Kriegen zeigen ob im Homeland, bei den Menschen in den Truppen oder in "Feindesland".

Cold Montain, USA
Regie: Anthony Minghella
Buch von Anthony Minghella nach dem Roman von Charles Frazier
Kamera: John Seale, der sich mit der Kamera auf die Ebene der im Schlamm liegenden Soldaten begibt
Casting: David Ruben, Ronna Kress haben den Mut den Nebenrollen wirkliche Rollen zu geben und unvergessliche Gesichter
Schnitt: Walter Murch – der den Erzählsträngen den künstlerischen Feinschliff gibt
Makse: Paul Engelen, Ivana Primorac und Jeremy Woodhead – die den Dreck des Krieges wirklich von Kopf bis Fuß und in jede Haarspitze bringen.

Filme zu jüdischen Themen, Israel / Nahost und Minderheiten finden Sie hier, Filmkritiken während der Berlinale auf der Startseite von haGalil online.

hagalil.com 06-02-04


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