Aufruf:
Gedenktafel Bertha Falkenberg (1876-1946)
Liebe Leserinnen und Leser von haGalil online,
die jüdische
Fraueninitiative "Bet Debora" will mit einer Gedenktafel für Bertha
Falkenberg eine der bedeutendsten jüdischen Sozialpolitikerinnen in
Berlin ehren.
Bertha Falkenberg lebte in den 20er und 30er Jahren zusammen mit
ihrer Familie in der Lottumstraße 22 in Prenzlauer Berg. Die Wohnung
diente zeitweise auch als Büro des
Jüdischen Frauenbundes.
Als 1926 Frauen das Wahlrecht in der Jüdischen
Gemeinde zu Berlin erhielten, wurde Bertha Falkenberg in die
Repräsentantenversammlung - das Gemeindeparlament - gewählt. Bei den
nächsten Wahlen 1930 stellte ihre Partei sie als Spitzenkandidatin auf.
Bertha Falkenberg lehnte es stets ab, sich an den "Redetournieren" ihrer
männlichen Kollegen zu beteiligen. Immer wieder forderte sie, dass die
konkreten sozialen Aufgaben bewältigt würden. Sie stellte dabei höchste
Anforderungen an sich selbst. Als Aktivistin des Jüdischen Frauenbundes
half sie ein Netz von sozialen Einrichtungen aufzubauen, darunter
Erholungsheime, Kindergärten, Altersheime und Beratungsstellen. Vor
allem die Betreuung und Bildung von Mädchen und jungen Frauen lagen ihr
am Herzen.
Nach 1933, als die jüdische Bevölkerung immer mehr in
die Isolation getrieben wurde, erweiterte Bertha Falkenberg die Arbeit
des Jüdischen Frauenbundes. Sie richtete Klub- und Erholungsheime ein,
wo sich Jüdinnen von den Strapazen des antisemitischen Alltags erholen
konnten. Außerdem organisierte sie Kurse zur Berufsausbildung und
Umschulung, um jüdischen Frauen Arbeitsmöglichkeiten in Berlin sowie in
der Emigration zu verschaffen. Da die Not unter der jüdischen
Bevölkerung immer mehr zunahm, versorgte der Jüdische Frauenbund im
Rahmen der Jüdischen Winterhilfe Bedürftige mit Lebensmitteln. Als die
Deportationen begannen, organisierte Bertha Falkenberg, inzwischen schon
eine betagte Frau, auf den Bahnhöfen die Versorgung der Deportierten mit
Nahrung - bis sie selbst im August 1942 nach Theresienstadt verschleppt
wurde.
Bertha Falkenberg überlebte das KZ und starb im Mai
1946 in der Schweiz, ohne ihre inzwischen nach England und die USA
emigrierten Kinder wiedergesehen zu haben.
Bet Debora e.V.
ist eine Initiative engagierter jüdischer Frauen in Berlin. Im Mai 1999
veranstaltete Bet Debora eine Tagung
europäischer Rabbinerinnen, Kantorinnen, rabbinisch gelehrter und
interessierter Jüdinnen und Juden - die erste Konferenz dieser Art in
Europa. Die Tagung war dem Andenken von
Regina Jonas (1902 Berlin - 1944 Auschwitz) - der ersten Rabbinerin
weltweit - gewidmet.
Anlässlich der kommenden, inzwischen dritten
europaweiten Bet-Debora-Tagung im Mai 2003 will Bet Debora mit einer
Gedenktafel eine weitere großartige Frau ehren. Die Tafel für Bertha
Falkenberg soll zum Auftakt der Tagung an ihrem ehemaligen Wohnort in
der Lottumstraße 22 (Prenzlauer Berg) enthüllt werden.
Eine Gedenktafel kostet rund 2.000 Euro.
Mit Ihrer Spende helfen Sie, dass das Andenken an die
Leistungen von Bertha Falkenberg nicht in Vergessenheit gerät.
Bet Debora ist für jede Spende dankbar!
Bet Debora e.V - Stichwort: "Gedenktafel"
Kto. 327 87 00
Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00
Zur Eröffnung der 2. Bet-Debora-Tagung wurde eine
Gedenktafel
für Regina Jonas in der Krausnickstrasse 6 angebracht.
Zum Weiterlesen:
Ausführliche Biografie von
Berta Falkenberg
Der jüdische
Frauenbund (JFB)
Hannah
Karminski - Geschäftsführerin des jüdischen Frauenbundes
Führung:
jüdisches Leben im Prenzlauer Berg
Führung:
jüdische Sozialarbeit in Berlin
Gedenktafel für Regina Jonas
hagalil.com
03-11-02
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