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225 Jahre jüdische Schule Berlin:
10 Jahre jüdische Oberschule Berlin

September 2003

Moses Mendelssohn (1729-1786), der als 13jähriger Junge von Dessau nach Berlin gekommen war, stellte die Frage, wie ein jüdisches Schulwesen der Moderne aussehen müsse. Wie könnte eine Umsetzung der Werte der Aufklärung in der jüdischen Erziehung aussehen?

1778 wurde die jüdische Freischule gegründet. Neben Religion, jüdische Geschichte und Hebräisch gehörten auch säkulare Fächer zum Unterrichtsangebot, das auch Kindern aus ärmeren Familien offen stand. Das Schulgeld wurde nach den Einkommensverhältnissen bemessen. 1862 wurde die Schule in das Gebäude in der Großen Hamburger Strasse 27 verlegt, das 1905 einen umfangreichen Umbau erfuhr.



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Ab Januar 1933 stiegen die Schülerzahlen sprunghaft an bedingt durch die Ausgrenzung jüdischer Schüler aus dem öffentlichen Schulwesen. In diesen Jahren wurde versucht die Jugendlichen - ab 1931 wurde die Schule auch von Mädchen besucht - so gut wie möglich auf eine potentielle Emigration vorzubereiten. Am 15. April 1942 musste die Schule geschlossen werden, weil jüdische Kinder nicht mehr unterrichtet werden durften.

Das Gebäude war danach Deportationssammellager. In DDR-Zeiten befand sich hier eine berufsbildende Schule. Nach der Wende wurde das Gebäude der Gemeinde zurückgegeben.

Es stellte sich die Frage, ob für die Schüler, die am Ende der Grundschulzeit angekommen waren, eine jüdische Oberschule eingerichtet werden könnte. Da in den 1990iger Jahren Berlin die weltweit am schnellsten wachsende jüdische Gemeinde außerhalb Israels war - bedingt durch die Zuwanderung von Juden aus der Sowjetuniogn - wurde 1993 die erste jüdische Oberschule (Gymnasium und Realschule) in Deutschland nach der Schoah im historischen Gebäude eröffnet. Sie wird derzeit von 280 jüdischen und nicht-jüdischen Schülerinnen und Schülern besucht.

Art. IrNoa / Fotos SuRu

hagalil.com 08-09-03

 

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